Maximón

San Simòn oder Maximòn ist eine der bedeutendsten und verehrtesten profanen Heiligenfiguren der Mayas und es ist auf einer Reise nach und durch Guatemala kaum möglich, dieser Kraft in den verschiedensten Facetten nicht zu begegnen. Wir haben lange Zeit großen Respekt vor ihm, wissen nicht so recht, wie wir in Kontakt kommen können - schließlich hört man auch sehr viel „Dunkles“ über ihn - die Verehrung mit Alkohol und Tabak brachte ihm den Ruf ein, selbst diesen Lastern besonders zugesprochen zu haben, bis es auch für uns an der Zeit ist, ihm gegenüber zu stehen. So besuchen wir in Santiago Atitlán die Confradía del Maximón, wo die Statue behütet wird. Jedes Jahr befindet sich diese in einem anderen Haus, bei einer anderen Familie, die sie beherbergt.Tatsächlich gibt es viele verschiedene Maximón-Figuren, doch erfahren wir von einem sehr weisen Maya-Priester aus Xela, dass dieser hier in Santiago der einzig „Echte“ ist, der noch die Energie des wahren San Simón in sich trägt. Er lüftet auch das Geheimnis, wer diese mystische Figur tatsächlich war, denn durch Diffamierungen der katholischen Kirche, der die Verehrung dieses profanen Mannes natürlich ein Dorn im Auge ist, geht das Gerücht um, er wäre der „Verräter“ Judas Ischariot. Tatsächlich handelt es sich um einen der höchsten Mayapriester, die jemals gelebt haben, um San Francisco Sojoel, der 1575 in Santiago Atitlán starb. Als Schamane mit den höchsten geistigen Weihen, der sogenannten Quinta Mesa, hatte er die Macht der Transformation und tauchte immer wieder in verschiedenen Mensch- und Tiergestalten auf, obwohl ihn seine Verfolger mehrfach töteten, da San Francisco den Indígenas gegen die Unterdrückung durch die katholische Übermacht der Spanier zu Hilfe kam. Schließlich gelang es doch, ihn durch Abhacken von Armen und Beinen, zu töten, weshalb der einfachen Holzstatue in Santiago Arme und Beine fehlen. Meist wird er jedoch als schnurrbärtiger Herr im schwarzen Anzug und mit Hut dargestellt und vielfach mit dem Tod in Verbindung gebracht, der in indigenen Kulturen jedoch eine andere Bedeutung hat und nicht unbedingt Angst und Schrecken verbreitet. Die Verehrung mit Schnaps und Zigarren ist darauf zurückzuführen, dass man in schamanischen Zeremonien mit Alkohol und Rauch die Verbindung zur geistigen Welt suchte. Unsere erste Begegnung mit San Simón ist sehr intensiv, wir spüren die enorme Kraft, die wir zunächst nicht ganz einordnen können. Wir besuchen weitere Confradías in Zuníl und San Andrés Xecul in Quetzaltenango,und sehen mehr und mehr, wie stark die Menschen tatsächlich mit diesem Heiligen verbunden sind. Der Figur in Zuníl, die mehr einem Westernhelden gleicht – der Humor scheint ein wichtiger Faktor zu sein, wird sogar der Schnaps mit Hilfe eines Kännchens vorsichtig eingeflößt. Wir erkennen langsam, dass es sich um eine der wichtigsten Stützen für die immer noch leidende Mayabevölkerung handelt, einen „Gott“ der alltäglichen Sorgen und Nöte (wie beispielsweise auch der weitverbreitete Alkoholismus bei den entwurzelten Indìgenas), dem man sein Leid klagen und um Hilfe zur Bewältigung des harten Lebens bitten kann.


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Der ursprüngliche Maximón in Santiago Atitlán

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In San Andrés Xecul

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Schamane, Hüter des Altars

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In Zuníl

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Einflößen von Schnaps

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In Jucanya, Panajachel

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