Madras
Mit dem Shadabti Express fahren wir nach Madras (heute Chennai), das zwar im Allgemeinen als recht uninteressante Stadt beschrieben wird, doch finden wir hier wahre spirituelle Schätze. Unter anderem entdecken wir die Theosophical Society, die 1875 von Helena Blavatsky und Henry S. Olcott in New York gegründet worden war und zu deren Mitgliedern Persönlichkeiten wie Charles Ledbeater oder Jiddu Krishnamurti gehörten, die die Basis unseres gesamten esoterischen Wissens akribisch in Selbstversuchen erforschten und in umfangreichen Werken publizierten. Die theosophischen Gelehrten schöpften aus dem geheimen Wissen aller Weltreligionen und die Weisheit des alten Indiens spielte dabei eine besondere Rolle. So war es naheliegend, dass man ihren Sitz 1882 nach Indien verlegte, wo man nach jahrelangen Votragsreisen durch das Land in Adyar bei Madras das engültige Zentrum für die Headquartes der Society fand. Dort enstand auf einem Areal von 350 Hektar ein für das heiße Klima üppiges Grüngebiet, der „Lunge“ des versmogten Madras, mit einem riesigen Banyanbaum als Zentrum, in denen die Administrationsgebäude, eine zahlreiche Autographe und wertvolle fernöstliche Schriften beinhaltende Bibliothek, eine School of Wisdom, mehrere Tempel, eine freie Kirche und einige Villen der Mitglieder auf den ersten Blick kaum sichtbar gelegen sind. Obwohl die Society noch aktiv ist und jährlich große Veranstaltungen in Adyar stattfinden, hat man beim Spaziergang durch das riesige Areal das Gefühl, in einem längst vergangenen Zeitalter oder gar in einer anderen Dimension gelandet zu sein. Die Natur hier gleicht einem magischen Zaubergarten, wie man ihn in Meditationen durchwandern könnte, mit blühenden Bäumen und vielen kleinen Tieren und Vögeln, während die noch recht gut erhaltenen Gebäude Musterbeispiele der Architektur des 19. Jahrhunderts darstellen, errichtet mit dem esoterischen Wissen um Symbole und Proportionen. Von ebensolcher Magie ist unsere Begegnung mit der Neuseeländerin Helen, die mit ihrem Mann Conrad seit 38 Jahren in Adyar lebt. Sie versprüht trotz ihres hohen Alters eine Klarheit und Jugendlichkeit, wie man es selten erlebt.
Im Sri Ramakrishna Math, einem außergewöhnlich schönen Ashram, begegnen wir dem Geiste der drei stärksten spirituellen Meister des 19. Jahrhunderts: Sri Ramakrishna, seiner Weggefährtin Sri Sarada Devi, The Holy Mother genannt, und seinem Schüler Sri Vivekananda, der durch seine Vorträge auch in den USA und Europa Berühmtheit erlangte und einige westliche Schüler hatte. Christian ist seit seiner Yogazeit besonders mit Ramakrishna und Vivekananda verbunden, was den Besuch dieser Orte zu einer großen Besonderheit für ihn macht, während ich überwältigt bin von meiner ersten Begegnung mit Ramakrishna und Sarada Devi. Die Atmosphäre dort ist mit hohen Geistern verbunden und gleichzeitig von tiefer Herzenskraft. Besonders die Abendpuja, die von Gesängen, Tablas und einer Indian Organ begleitet wird, beeindruckt uns tief. Der Vivkananda Illam hingegen ist mehr ein Ort der Erinnerung an Sri Vivekananda, der sich hier nach seinen langen Reisejahren einige Tage aufgehalten hat, mit vielen interessanten Fotos von ihm, seinen Yogibrüdern und einem schönen Meditationsraum.
Mit 'bester' Klasse nach Madras
Echter Rabe
Headquarter der Theosophischen Gesellschaft
Die Gründer: Blavatsky und Olcott
Annie Besant
Helen in ihrem Büro
Im Hintergrund Leadbeaters Häuschen, in dem er seine Aurasichtigkeitsübungen absolvierte
Begegnung mit Guatemala: Quetzalcoatl, die gefiederte Schlange
Wandornament
Buddhistischer Tempel mit Bodhibaum aus Bodhgaya
Was ist DAS?
RICHTIG, Flughunde
Helene Blavatskys Pavillon
Gartenpfleger
Im Hintergrund Teile des gartenzentralen Banyanbaumes
Parsentempel
Freichristliche Kirche
Palmblattschriften in der Theosophischen Bibliothek
Hindutempel
Ramakrishnatempel in Madras
Hindutempel in Madras
Konzentration
Vivekananda Illam
Swami Vivekananda
Jnana Yogi
Silvia, eine Grazerin, und ihr Mann in ihrem Geschäft in Madras