Gran Jaguar

Rishikesh

Nach fast einem Monat in Südindien fliegen wir über Bombay in die am Ganges gelegene heilige Stadt Rishikesh, vielen bekannt durch den Besuch der Beatles von Maharishi Mahesh Yogis Ashram. Das Städtchen, aber insbesondere die beiden im Gangestal gelegenen Vororte Ram Jhula und Laxman Jhula mit ihren Hängebrücken, Tempeln, Ashrams und Ghats (Stufen zum Ganges) sind nicht nur für unzählige indische Pilger attraktiv, sondern ziehen auch viele Europäer in ihren Bann. Für mich ist insbesondere die Begegnung mit Mother Ganga von großer Besonderheit und ich genieße es, an ihrem Ufer zu sitzen und ihre Kraft zu spüren. Auch das täglich zu Sonnenuntergang veranstaltete Gangaarthi, die Feuerpuja für die verehrte Mother Ganga, ist ein besonderes Erlebnis.

Nichtsdestotrotz erleben wir hier noch einmal all die Widersprüche Indiens. Es herrscht enorme Hitze, es ist Hauptreisezeit und der Verkehr überschreitet weit die Grenzen des Erträglichn. Auf Indiens überfüllten Straßen herrscht einzig und allein das Gesetz des Stärkeren und der allgemeine Glaube, je öfter, länger und lauter man hupt, desto schneller ist man am Ziel. Es gibt offensichtlich Sonderanfertigungen an Hupen, die mitunter in der Lage sind, das Trommelfell zu zerstören. Leider ist man gewöhnlich auch auf Fußgängerwegen und –brücken keineswegs davor sicher, denn zumindest Motorräder rasen laut hupend durch die engsten Gassen und dichtesten Menschenmengen. Nachdem Tata nun ein neues Automodell um 1500 Euro lanciert, wird es in nächster Zukunft wohl noch wesentlich schlimmer werden. Zudem nerven uns die - sagen wir einmal - rüden Umgangsformen vieler Menschen und die ständigen Versuche von Taxiunternehmern, uns in irgendeinerweise zu betrügen.